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Natraj Temple

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Das ehemalige Kraftwerksgebäude, in dem sich der Natraj Temple befand

Natraj Temple war ein Goa- und Techno-Club in München, der vom Oktober 1996 bis 2008 existierte.

Geschichte

Der im Sprachgebrauch meist nur kurz als Natraj bezeichnete Club zählte neben dem Tresor und dem E-Werk in Berlin, dem Dorian Gray und dem Omen in Frankfurt sowie dem Ultraschall, dem KW – Das Heizkraftwerk und dem Millennium in München in den 1990er Jahren zu den bekanntesten Clubs der Technokultur in Deutschland und galt als ein internationales Zentrum der Goa-Szene.

Bedeutung

Die Bedeutung des Natraj Temple für die Technokultur ergibt sich daraus, dass es sich um einen der wenigen Techno-Clubs handelt, die sich komplett auf ein Spartengenre, in diesem Fall Goa (auch: Psytrance), spezialisierten. In der Goa-Szene nehmen an hinduistischen, buddhistischen oder schamanischen Motiven und Symbolen angelehnte Dekorationen, sowie Spiritualität und oft auch exzessiver Rausch eine wichtige Rolle ein. In den Medien standen dementsprechend auch meist die psychedelische Ausgestaltung des Clubs, die aufwändigen Kunstinstallationen sowie das alternative Szene-Publikum im Zentrum der Berichterstattung. So beschrieb der Spiegel den Natraj Temple als Ort „in dem viele bunte Tücher die hohen Wände verzieren und Langhaarige ihren Joint bei lila Licht und indischer Musik rauchen können“. Die Süddeutsche Zeitung beschrieb das Innere des Clubs als „Geisterbahnambiente, fluoreszierende Spinnweben, eine indische, vierarmige Göttin rotiert im Halbdunkel“, und berichtete von Frauen im Schneidersitz, Besuchern die sich stundenlang mit der Dekoration des Clubs unterhielten, und von „Goa-Freaks, die im tiefsten Winter halbnackt und barfuß den Natraj Tempel verließen, sich im Schnee suhlten und dann nach dem Krankenwagen riefen“. Auch in Reiseführern und Kulturratgebern war neben der musikalischen Spezialisierung auf Goa und Trance oft die kunstvolle Ausgestaltung des Clubs das zentrale Thema. Im Kulturverführer München wird von einem Drachen über der Tanzfläche, „kuscheligen Kissen in geheimnisvollen Nischen“ und einer intensiven Farbpalette bei der Dekoration geschrieben. Durch diese Besonderheiten machte sich der Goa-Club auch außerhalb der Szene europaweit einen Namen.

Programm und Festivals

Das musikalische Programm des Clubs konzentrierte sich auf elektronische Musik der Stilrichtungen Goa-Techno und Psychedelic Trance. Oft spielten internationale DJ’s und Live-Acts im Natraj Temple. Regelmäßige Veranstaltungen trugen Namen wie Psychedelic Trance und Special Experience. Der Natraj Temple stellte regelmäßig eigene Lovemobiles auf der Münchner Technoparade Union Move und war auf dieser ebenfalls für die aufwändige und psychedelische Ausgestaltung der Wagen bekannt. Auch veranstaltete der Club Open Air Festivals unter dem Namen Natraj Summer Dance.

Aufbau des Clubs

Der Club befand sich im Kunstpark Ost im Münchner Stadtteil Berg am Laim in einem stillgelegten Fabrikgebäude. Er bestand aus einem Hauptbereich mit der Tanzfläche, die ein Stockwerk darüber von einer großen Empore mit dem so genannten Chill-out-Bereich umgeben war, sowie einem angeschlossenen Barraum mit einem Kiosk, in dem neben Getränken exotische Gewürze verkauft wurden. Im Jahr 2003 zog der Natraj Temple in die Räume des Clubs K41 um, und 2007 noch einmal in die Räume des ehemaligen Octagon.

Sonstiges

Der Club gab regelmäßig Compilations heraus mit Namen wie Natraj Summer Dance oder Winterdance.

Weblinks

Commons: Natraj Temple – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Paulina Thillmann: Deutschlandkarte: Legendäre Clubs. In: Zeitmagazin. 29. November 2017, abgerufen am 23. Juni 2019.
  2. Vergl. Ronald Hitzler, Michaela Pfadenhauer: Eine posttraditionale Gemeinschaft: Integration und Distinktion in der Techno-Szene. In: Frank Hillebrandt, Georg Kneer, Klaus Kraemer (Hrsg.): Verlust der Sicherheit? Lebensstile zwischen Multioptionalität und Knappheit. VS Verlag für Sozialwissenschaften 1998 / Springer-Verlag 2013, ISBN 978-3-531-13228-0, S. 85, 4. Fn., doi:10.1007/978-3-322-83316-7.
  3. Country: Germany. In: Mushroom Magazine. 1. Mai 2013, abgerufen am 4. März 2017 (englisch).
  4. Klaus Brinkbäumer: Jugendszene: Kunst statt Knödel. In: Der Spiegel. 22. Februar 1999, abgerufen am 1. März 2017.
  5. David Weigend: Techno in München: Totgesagte raven länger. In: Süddeutsche Zeitung. 11. Mai 2010, abgerufen am 1. März 2017.
  6. a b c Rolf Hosfeld, Veruschka Götz, Franz Kotteder: Kulturverführer München. 2. aktualisierte Ausgabe Auflage. Helmut Metz Verlag, Hamburg 2005, ISBN 978-3-937742-08-3, S. 88.
  7. Andreas Ascher: Nelles Guide: Munich. 3. überarbeitete Ausgabe Auflage. Nelles Verlag GmbH, München 1998, ISBN 978-3-88618-120-9 (englisch).
  8. Valerie Conners et al.: MTV Europe (MTV Guides). 1. Auflage. John Wiley & Sons, Hoboken, New Jersey 2006, ISBN 978-0-7645-8499-2 (englisch).
  9. a b Francis Söder: Hallenkultur und Event statt Denkmal und Industriekultur. In: Thomas Kaestle, Manfred Walz, Ovis Wende (Hrsg.): Kunst + Planung = Urbanität? Brachflächen zwischen Stadtentwicklung und urbaner Kunst. FH Dortmund, 2006, S. 74–75.
  10. a b Natraj Temple - Psychodelic experience. In: munichx. Abgerufen am 1. März 2017.
  11. a b Vergl. Datenbank auf Szene-Portal Goabase.net. Abgerufen am 1. März 2017.
  12. Natraj Temple auf München-Party.de. Abgerufen am 1. März 2017.
  13. Jochen Temsch: Nachtleben II: Happy Geisterstunde. In: Süddeutsche Zeitung. 8. September 2003, abgerufen am 1. März 2017.
  14. Natraj zieht um. In: Partysan. 26. Februar 2007, archiviert vom Original am 19. Dezember 2014; abgerufen am 1. März 2017.
  15. Zinc Media, Inc: Natraj Temple. In: Discogs. Abgerufen am 3. Januar 2017.