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Staatsquote
Heutzutage ist Staatsquote für viele Menschen auf der ganzen Welt zu einem Thema von allgemeinem Interesse geworden. Seine Relevanz und Wirkung decken zahlreiche Aspekte des täglichen Lebens ab, von der Gesundheit bis zur Technologie, einschließlich Politik, Kultur und Wirtschaft. Staatsquote ist ein Thema, das Debatten und Kontroversen auslöst, aber auch Interesse und Neugier weckt, was es zu einem Treffpunkt für Menschen aus unterschiedlichen Bereichen und Interessen macht. In diesem Artikel werden wir die Bedeutung und den Umfang von Staatsquote sowie seine Entwicklung im Laufe der Zeit und seinen Einfluss auf die heutige Gesellschaft eingehend untersuchen.
Ein Teilaggregat der Staatsausgaben bildet der Staatsverbrauch, der sich in den konsumtiven Staatsausgaben verbirgt. Bei seiner Binnenhandelspolitik muss der Staat je nach Konjunkturlage eine angemessene Balance zwischen konsumtiv und investiv wirkenden Staatsausgaben finden.
Ermittlung
Mit den Staatsausgaben wird die Staatsquote gemessen, die das Verhältnis zwischen den Staatsausgaben und dem Bruttoinlandsprodukt wiedergibt. Die Staatsausgaben setzen sich dabei aus dem Konsum des Staates, den Investitionen des Staates , den Zinsausgaben und den Ausgaben für Sozialtransfers und Subventionen zusammen:
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Die Staatsquote als Indikator für die Staatstätigkeit in einer Volkswirtschaft, gemessen am Bruttoinlandsprodukt , errechnet sich dann wie folgt:
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Je höher die Staatsquote, umso stärker ist der staatliche Einfluss der Staatsfinanzen auf die Volkswirtschaft und umgekehrt. In Sozialstaaten besteht regelmäßig eine hohe Staatsquote. Der nach Abzug der Staatsquote verbleibende Anteil zeigt, welchen Anteil am Bruttoinlandsprodukt die Privatwirtschaft hat.
Das Popitzsche Gesetz postuliert einen Zusammenhang zwischen steigender Staatsquote und steigendem Anteil des Zentralstaats an den Gesamtstaatsausgaben. In diesen Zusammenhang gehört auch das Modell der Baumolschen Kostenkrankheit. Ein weiterer Erklärungsansatz ist die Einordnung staatlicher Leistungen als sogenannte superiore Güter. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass deren Konsum mit steigendem Einkommen zunimmt. Steigt die Nachfrage schneller als das Einkommen, so nehmen die Ausgaben für diese Güter nicht nur absolut, sondern auch relativ gemessen an den Gesamtausgaben zu. Des Weiteren wird auch die fiskalische Illusion diskutiert. Sie besagt, dass Bürger, ohne die Konsequenzen absehen zu können, Regierungen wählen, die hohe Staatsausgaben tätigen. Das spiegelt sich wiederum in einem immer komplexer werdenden Steuersystem wider, welches die tatsächlichen finanziellen Lasten verschleiern soll.
Das Brecht’sche Gesetz hingegen findet eine Erklärung in der stets zunehmenden Urbanisierung. Die staatlichen Leistungen fallen in Städten tendenziell höher aus als auf dem Land. Mit zunehmendem Anstieg der Stadtbevölkerung müssen also auch die Staatsausgaben noch stärker wachsen.
Eine weitere, besonders in der westlichen Welt nicht zu unterschätzende, mögliche Erklärung bietet der demographische Wandel. Mit zunehmender Überalterung der Bevölkerung steigen die staatlichen Leistungen, die die damit einhergehenden finanziellen Konsequenzen decken wie z. B. Absicherungsmaßnahmen gegen Altersarmut, Renten- und Gesundheitsleistungen.
Staatsquote und Konjunktur
Die Kennzahl der Staatsquote steigt, wenn entweder bei stagnierendem Bruttoinlandsprodukt die Staatsausgaben zunehmen oder bei konstanten Staatsausgaben das Bruttoinlandsprodukt sinkt. Deshalb ist eine höhere Staatsquote bei oder nach Rezessionen, Wirtschafts- oder Finanzkrisen zu erwarten. Nimmt die Staatsquote tendenziell zu, spricht man vom wachsenden Staatsinterventionismus. Bei Prosperität sinkt die Staatsquote,Wirtschaftswachstum, Sozialabbau oder Austeritätspolitik tragen ebenfalls zur Senkung der Staatsquoten bei.
Staatsquoten international
Als Quellen für die Staatsquote dienen einerseits die volkswirtschaftliche Gesamtrechnung und andererseits die Finanzstatistik. Internationale Vergleiche sind nur mit Einschränkung möglich, weil die Zusammensetzung der Staatsausgaben sowie die statistische Erfassung des Bruttoinlandsprodukts differieren.
Schweiz 2005–2008, Dänemark, Schweden, UK 2006: OECD
Schweiz 2008–2009: Bundesverwaltung
Schweiz 2010–2011: Bundesverwaltung
Schweiz 2012–2013: Bundesverwaltung
Schweiz 2014: Bundesverwaltung
Schweiz 2015–2016: Bundesverwaltung
Schweiz 2017–2019: Bundesverwaltung
Schweiz 2020: Bundesverwaltung
Schweiz 2021: Bundesverwaltung
alternative Quellen (ungenutzt, teils abweichende Daten)
1985–2012: Bundesfinanzministerium
1990–2014: Bundesfinanzministerium
1995–2016: Bundesfinanzministerium
1995–2018: Bundesfinanzministerium
EU-Länder 2002–2004: Statistisches Bundesamt Deutschland
EU-Länder 2003–2005: Statistisches Bundesamt Deutschland
Europäische Länder 2010–2021: Eurostat
Deutschland 1991–2013: Statistisches Bundesamt
Deutschland 1960–2021: Bundesfinanzministerium
Schweiz 2005–2006: Bundesverwaltung
Schweiz 2007–2008: Bundesverwaltung
Es führten in der Statistik im Jahre 2017 Finnland, Frankreich, Dänemark und Belgien, traditionell typische Sozialstaaten.
Staatsquote und Wirtschaftswachstum
Es besteht keine Einigkeit bei Vertretern der Wirtschaftswissenschaften, ob eine niedrige Staatsquote auch generell zu höherem Wirtschaftswachstum beiträgt. So führen Kritiker einer niedrigen Staatsquote die skandinavischen Länder an, welche zwar eine Staatsquote von teilweise über 50 % haben, dafür aber auch einen überdurchschnittlich hohen Lebensstandard vorweisen. Bislang liegt keine Untersuchung vor, die einen eindeutigen Zusammenhang von Staatsquote und Wachstum belegen konnte.
Lars Feld, Mitglied des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, ist der Ansicht, es bestehe „kein linearer Zusammenhang zwischen Staatsquote und Wirtschaftswachstum“. Läge die Staatsquote bei 0 %, so bestünden „essentielle staatliche Rahmenbedingungen“ nicht. Eigentums- und Verfügungsrechte wären „nicht gesichert“ und Verträge ließen sich „nicht gerichtlich durchsetzen“. Läge die Staatsquote hingegen bei 100 %, so wäre jedes individuelle ökonomische Handeln unterbunden. Hier nennt Feld die Zentralverwaltungswirtschaftenrealsozialistischer Staaten. Die optimale Staatsquote sei von Land zu Land verschieden und würde von den jeweiligen Rahmenbedingungen abhängen.
↑Monatsbericht des BMF – Januar 2010, S. 105 (PDF-Seite 107), nach EU-Kommission „Statistischer Anhang der Europäischen Wirtschaft“, abgerufen am 11. August 2022.
↑Monatsbericht des BMF – Januar 2016, S. 100 (PDF-Seite 102), nach EU-Kommission „Statistischer Anhang der Europäischen Wirtschaft“, abgerufen am 11. August 2022.
↑Staatsquoten im internationalen Vergleich, Übersichten zur finanzwirtschaftlichen Entwicklung, Monatsbericht Juni 2018, Bundesfinanzministerium, nach EU-Kommission „Statistischer Anhang der Europäischen Wirtschaft“, abgerufen am 11. August 2022.
↑Staatsquoten im internationalen Vergleich, Übersichten zur finanzwirtschaftlichen Entwicklung, Monatsbericht Juli 2022, Bundesfinanzministerium, nach AMECO-Datenbank, abgerufen am 11. August 2022.
↑Staatsquoten im internationalen Vergleich, Übersichten zur finanzwirtschaftlichen Entwicklung, Monatsbericht Januar 2017, Bundesfinanzministerium, abgerufen am 11. August 2022.